Freitag, 21. Juni 2024

Getrennte Schlafzimmer sind das Glücksrezept unserer Ehe


- Inhalt aus dem BUNTE-Magazin -


21.06.2024, 11:50 Uhr

Katerina Jacob & Jochen Neumann: Seit 25 Jahren sind die Schauspielerin und ihr Mann glücklich. Jetzt verraten sie ihr Glücksrezept – und das liegt im Schlafzimmer.


Von STEPHANIE HECKL


BUNTE traf das Paar in seiner zweiten Wahlheimat Vancouver und hat einen spannenden Einblick in Alltag und Ehe erhalten.

Es war ihre Liebe zum kanadischen Vancouver, die Schauspielerin Katerina Jacob (65)
und ihren Ehemann Jochen Neumann (80) zusammenbrachte. 25 Jahre ist dies her, seitdem
führen sie ein Leben auf zwei Kontinenten, pendeln zwischen Vancouver und München. "Zu Hause ist hier, Heimat ist in Deutschland", erklärt Jacob, als BUNTE das Paar in Kanada besucht. "Ich lebe wie ein Kanadier. Im Herzen bin ich Bayer", sagt Jochen Neumann. Im Interview, das in
ihrem lichtdurchfluteten Wohnzimmer mit Blick auf einen der umtriebigen Häfen der Stadt stattfindet, erlebt BUNTE ein harmonisches Paar, bestens eingespielt und noch immer sehr verliebt. Nach dieser langen Zeit wahrlich eine Leistung. Das Geheimnis ihres Glücks haben sie nun exklusiv verraten.


Katerina Jacob: "Ich wollte immer nach Kanada, das war mein großes Ziel"

Wie haben Sie sich kennengelernt? 

Katerina Jacob: Ich wollte immer nach Kanada, das war mein großes Ziel. Ottfried Fischer, der
hier damals schon eine Immobilie hatte, hat immer gesagt, komm doch mal vorbei. Also habe ich meine Tochter eingepackt und bin hergekommen – und fand es toll. Dann habe ich sofort ein Haus gebaut. Und darüber habe ich ihn kennengelernt. 

Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Date? 

Jochen Neumann: So richtig gab es das nicht. Es war übergangslos. Sie war hier, um sich was anzuschauen, abends saßen wir oft zusammen und haben geredet.

KJ: Und er war ja noch verheiratet, insofern war das für mich eigentlich nichts.

JN: Die Ehe war schon am Ende. Ich hatte mit meiner damaligen Frau vereinbart, dass ich mir eine einjährige Auszeit nehme. Es war durchgesprochen, aber noch nicht manifestiert. Sonst hätte es auch gar nicht geklappt, ich hätte gesagt, das bringt nichts.

KJ: Wir kannten uns schon über eineinhalb Jahre, ehe es voll zum Tragen kam.

JN: Ich wollte eigentlich auch nie wieder heiraten. 

Und trotzdem heirateten Sie 2011.

KJ: Nach acht Jahren habe ich gesagt, los jetzt. In Deutschland ist es schwierig: Ihm passiert etwas und ich kann nicht in die Klinik, weil wir nicht verheiratet sind.

Wie verbringen Sie Jahrestage?

JN: Die vergessen wir meistens, die Kinder oder Freunde erinnern uns. 

Katerina Jacob verrät Glücksrezept für 25 Jahre Ehe mit Jochen Neumann – getrennte Schlafzimmer

Sie sind seit 25 Jahren glücklich. Was ist Ihr Geheimnis?

KJ: Respekt, Vertrauen, Kommunikation.

JN: Klar, wir haben auch Auseinandersetzungen. Ohne würde ja etwas nicht stimmen.

KJ: Bei uns gibt es immer was zu erzählen oder zu besprechen und ich glaube, das ist ganz wichtig. Derselbe Freundeskreis, dass man sich versteht und dem anderen Freiheiten lässt. Ich hab überhaupt nichts dagegen, wenn er drei Monate nach Gran Canaria geht, wenn er das braucht. Ich bin manchmal auch ganz froh, wenn er weg ist. Man muss auch mal wieder sein eigenes Ding machen können. Besonders wichtig finde ich getrennte Schlafzimmer.

JN: Ich weiß nicht, wieso sich manche Paare zwingen oder kasteien, um zusammen zu schlafen. Es ist besser so. Das tut Liebe und Zuneigung keinen Abbruch.

KJ: Ich schlafe länger und gehe später ins Bett, weil ich lange lese. Das stört ihn, dann braucht er eine Schlafmaske. Jochen schläft sehr dunkel, ich relativ hell. Es geht nicht. Also haben wir unsere eigenen Bereiche, ein eigenes Wohnzimmer, ein eigenes Schlafzimmer. Es ist fast wie zwei getrennte Wohnungen. Das ist natürlich ein Privileg, den Platz muss man haben. Ich habe mein Zimmerchen mit meinem Fernseher. Wenn wir verreisen, wird es jedoch echt teuer. Wir buchen dann zwei Zimmer, schon immer. 


Katerina Jacob: "Man freut sich wieder aufeinander"

Also verabreden Sie sich?

KJ: Nein, wir sehen uns ja den ganzen Tag. Wir haben immer morgens unsere ein, zwei Kommunikationsstunden. In denen besprechen wir alles, wie der Tag aussieht, was wir machen, Urlaube und Business, wann mache ich wieder ein Dinner, wen wollen wir treffen. Wir gehen sehr oft mit den Hunden spazieren. Dann hat man sich auch genug gesehen. Und wenn man noch mehr voneinander will, ergibt sich das. So können wir uns nicht auf den Keks gehen.

Wie lange machen Sie das schon so?

KJ: Seitdem wir uns kennen.

JN: Ein Urlaub würde nicht funktionieren, wenn wir keine getrennten Schlafzimmer hätten. Sonst würde sich jeder zurücknehmen, sodass es kein Urlaub wäre.

Sie haben demnach auch kein Problem damit, sich Wochen oder sogar Monate nicht zu sehen.

KJ: Gar nicht. Wir telefonieren dann ständig. Man freut sich wieder aufeinander. Es ist ja ein Grundvertrauen da. Ohne geht es bei meinem Beruf auch nicht, wenn ich mehrere Monate auf Dreh bin.

JN: Ich hätte nie eine Frau haben können, die eine Glucke ist, Katerina genauso wenig. Da würde mir die Luft zum Atmen fehlen.


Jochen Neumann: "Ich bin restlos in Katerina verliebt, mich stört nichts"

Haben Sie kleine Gesten der Liebe?

KJ: Er bringt oft Blumen mit, kauft mir schöne Sachen, ist sehr großzügig. Morgens bringt er mir Kaffee ans Bett, wenn ich das möchte, und auch unaufgefordert den Müll runter. Und ich bekomme immer meinen Morgen- und meinen Abendkuss.

Was stört Sie am anderen?

KJ: Er macht mich wahnsinnig mit seinen Kabeln. Wir sind der kabelreichste Haushalt, den es gibt. Schubladen voll! Und er kauft immer zu viel. Ich sage, bring eine Milch mit – er kommt mit sechs. Und er organisiert immer alles durch.

JN: Ich bin restlos in sie verliebt. Mich stört nichts.

KJ: Ach komm, hör auf! Ich bin hysterisch und heißblütig.

Wo sehen Sie Ihren Lebensabend?

KJ: Schwierig. Das wissen wir noch nicht. Vielleicht in Frankreich oder auf den Bahamas. Wir sind Kosmopoliten.

JN: Die Entscheidung hängt mit zunehmendem Alter natürlich auch damit zusammen, wo man medizinisch besser aufgehoben ist. Die Ärzte hier sind besser oder mindestens gleich gut wie in
Deutschland, dafür ist das Gesundheitssystem hier schwieriger. In Deutschland kennen wir natürlich mehr Leute und haben dort eine Privatversicherung.

Wo fühlen Sie sich mehr eingebunden? Der Großteil Ihrer Familie lebt hier.

JN: Katerina ist mehr Familienmensch als ich. Ich hatte immer schon eine gesunde
Distanz zu meinen Kindern.

KJ: Wir treffen uns auf der ganzen Welt, New York, Antigua, Hawaii, oder machen Städtereisen. Die Kinder haben ihr eigenes Leben. Ich möchte mich da nicht so einmischen.

Wie erging es Ihnen mit Katerinas Krebserkrankung?

JN: Für mich war klar: Ich stelle mein Leben hinten an, ich habe alles umgestellt.

KJ: Ich habe inzwischen eine grandiose Onkologin gefunden. Wenn noch mal etwas käme, weiß ich, wo ich hingehen würde. Ich würde keine Chemo mehr machen, eher eine Immuntherapie. Aber aktuell geht es mir sehr gut.

Merkt man den Altersunterschied bei Ihnen?

KJ: Er ist sehr viel jünger als 80. Und ich bin gefühlt älter als 66. Wir haben uns angeglichen.

Hätte das mit Ihnen früher auch schon funktioniert?

Beide: Nein, wäre überhaupt nicht mein Typ gewesen!

JN: Ich wäre viel zu eingeengt gewesen.

KJ: Ich war viel zu selbstständig für ihn damals. Er hat jemand gebraucht, der ständig mit auf Reisen kommen kann. Ich hatte meine eigene Karriere.“


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