Samstag, 29. Juni 2024

„Die Phasen einer Beziehung

Veröffentlicht am:16.03.2023

Aktualisiert am: 18.12.2023

Liebe auf den ersten Blick, die ein Leben lang anhält? Die gibt es in der Regel nur im Märchen. Die meisten Beziehungen durchlaufen unterschiedliche Phasen – mal bessere, mal schlechtere. Das Wissen darüber kann Paaren helfen, emotionale Stürme gut zu überstehen.

Wie viele Phasen durchläuft eine Beziehung?

Gerade noch waren Sie bis über beide Ohren verliebt – und dann folgt das plötzliche Erwachen: „Wie konnte ich mich nur so täuschen?“, fragen Sie sich. Wenn sich Wolke sieben in Luft auflöst und stattdessen ein Gewitter am Beziehungshimmel aufzieht, sind viele Paare enttäuscht oder denken sogar an Trennung. Tatsächlich ist es ganz natürlich, dass auf die ersten großen Gefühle oft Ernüchterung folgt. Denn Beziehungen verlaufen in verschiedenen Phasen.

Die Zeiträume der einzelnen Phasen können zwar individuell sehr unterschiedlich sein, aber es gibt durchaus Muster. Dabei hat so gut wie jede Beziehung typische Hochs und Tiefs, die wenigsten verlaufen geradlinig. Wer sich dessen bewusst ist, kommt mit Schwierigkeiten eventuell besser zurecht.

Der amerikanische Verhaltenstherapeut John Gottman, Experte der Paartherapie, hat jahrzehntelang die Mechanismen von Beziehungen und Ehen erforscht. Er identifizierte drei Stadien der Liebe. Diese Phasen einer Beziehung lassen sich nur schwer in Jahren ausdrücken – sie dauern unterschiedlich lange. Aber es gibt laut seinen Erkenntnissen bestimmte Wendepunkte, an denen die Liebe sich entweder vertiefen oder abflachen kann.

Phase 1 einer Beziehung: Verliebtheit

Die erste Verliebtheitsphase ist aufregend – ein Ausnahmezustand für Körper, Herz und Hirn. Im Bauch flattern Schmetterlinge, der Puls geht schneller. Verliebte können an nichts anderes denken als an den Liebsten oder die Liebste – sie sind regelrecht besessen vom anderen. Der Körper eines Liebenden produziert eine natürliche Form des Amphetamins. Sie fühlen sich wach und aufgekratzt. Pheromone, menschliche Duftstoffe, unterstreichen den Eigengeruch. Sie sorgen dafür, dass die auserwählte Person für ihren Partner oder ihre Partnerin nicht nur attraktiv aussieht, sondern auch gut riecht.

Oxytocin, umgangssprachlich als „Kuschelhormon“ bezeichnet, wird immer dann ausgeschüttet, wenn sich Menschen zärtlich berühren. Ein Grund dafür, weshalb frisch Verliebte die erste Phase der Beziehung oft Arm in Arm verbringen. Oxytocin stimuliert außerdem die Ausschüttung weiterer Stoffe, darunter Dopamin – ein Glücksbotenstoff.

Dieser Hormon-Mix kann sich jedoch ungünstig auf unser Urteilsvermögen auswirken. Verliebten fehlen in der ersten Phase der Beziehung oftmals Antennen für Warnsignale. Dieses Hochgefühl dauert meist zwischen drei Monaten bis ein Jahr.


Phase 2 einer Beziehung: Vertrauen aufbauen

In der zweiten Phase ist die rosarote Brille in der Regel abgesetzt, die Liebenden sehen wieder klarer. Macken und Eigenheiten können ihn oder sie nicht mehr ganz so anziehend wirken lassen wie am Anfang der Beziehung, zum Beispiel ihre Eifersucht oder seine Unordnung. Er muss immer recht haben, sie schraubt nie die Zahnpastatube zu? Ungeliebte Verhaltensmuster oder Gewohnheiten des Gegenüber können zu Missstimmung und Zweifel an der Beziehung führen. „Hältst du zu mir, wirst du für mich da sein?“, die Frage nach Sicherheit steht im Zentrum. Diese zweite Phase ist die schwierigste Zeit in einer Liebesbeziehung. Meist setzt sie innerhalb der ersten zwei Jahre ein. Unterschiedliche Vorstellungen können zu Enttäuschung, Traurigkeit, Wut und Streit führen. Viele Paare trennen sich schon vor ihrem ersten Jahrestag.

Ob ein Paar die Phase zwei übersteht, hängt wesentlich davon ab, wie es bei Streitigkeiten miteinander umgeht. Dominieren die Vorwürfe oder werden die Versäumnisse in der Partnerschaft betont, dann steht die Liebe unter einem schlechten Stern. Menschen, die sich einander wertschätzen, haben gute Chancen auf gemeinsames Glück.

Übrigens konnte Gottman erstaunlicherweise nach nur kurzer Beobachtung streitender Paare voraussagen, ob sich die beiden jeweils innerhalb der nächsten Jahre trennen würden – mit 90-prozentiger Trefferquote. In seinem „Liebes-Labor“ (Love Lab) untersuchte er Kommunikationsstil, Körpersprache und die körperlichen Reaktionen während eines Konflikts. Für eine stabile Beziehung müssen die positiven Interaktionen überwiegen, und zwar mindestens im Verhältnis 5:1. Im übertragenen Sinne bedeutet das, dass beispielsweise einer geäußerten Kritik fünfmal Lob, Bestätigung oder Anerkennung gegenüberstehen sollten. Paare, bei denen das gegeben ist, scheinen eher zusammen zu bleiben, als Paare, auf die das nicht zutrifft.


Phase 3 einer Beziehung: Bindung und Loyalität entstehen

Paare, die die Hürde der zweiten Phase gemeistert haben, lernen sich in der dritten Phase wirklich kennen und binden sich emotional tiefer. Das bedeutet, den Partner oder die Partnerin als ganze Persönlichkeit zu schätzen, die Werte des anderen anzuerkennen. Engagement und Loyalität sind die Basis für eine stabile Beziehung – ob für einen längeren gemeinsamen Zeitraum oder ein Leben lang.

Glückliche Paare gehen also sanfter miteinander um als diejenigen, die in einer „Beziehungskatastrophe“ stecken. Doch wo lauern die Beziehungskiller? Es sind vermutlich ganz bestimmte, destruktive Verhaltensweisen. Treten sie geballt auf, dann sind sie ein schlechtes Omen für die Liebe. Gottman spricht von den „vier Reitern der Apokalypse“: Kritik, Verteidigung, Verachtung und Mauern – allesamt Indikatoren, die eine Trennung beziehungsweise Scheidung begünstigen können.


Wie können Paare Höhen und Tiefen einer Beziehung überstehen?

Was tun, wenn die Zweifel an der Beziehung nagen? Wenn der Lieblingsmensch sich plötzlich als ein Wesen mit Ecken und Kanten entpuppt? Ein wesentlicher Schlüssel für gegenseitiges Vertrauen ist laut Fachleuten Einfühlungsvermögen oder Empathie: die Fähigkeit, Konflikte aus dem Blickwinkel des oder der anderen zu betrachten. Für schwierige Gespräche entwickelte John Gottman gemeinsam mit seiner Frau Julie ein Kommunikationsmodell. Es kann Paaren helfen, sich einander anzunähern, selbst wenn die Standpunkte weit auseinanderliegen. Der englische Begriff „attune“ bedeutet in etwa „sich auf jemanden einstellen“. ATTUNE ist ein Akronym, das für sechs Prozesse steht:

  • A (awareness): das Bewusstsein für den Schmerz des Partners oder der Partnerin
  • T (tolerance ): Toleranz, also den Standpunkt des anderen akzeptieren können
  • T (turning toward): Verbundenheit, ein Gefühl für die Bedürfnisse des Partners oder der Partnerin
  • U (trying to understand): der Versuch, den Partner oder die Partnerin zu verstehen
  • N (non-defensive listening): Zuhören, ohne sich zu verteidigen
  • E (empathy): Einfühlungsvermögen

Paare, die sich auf diese Weise auseinandersetzen können, sind besser aufeinander abgestimmt. Sie kennen Gemeinsamkeiten und Trennendes – und akzeptieren beides. Das bedeutet nicht, dass keine Konflikte mehr auftauchen, doch sie lassen sich konstruktiv lösen.Die Beziehung ist nicht mehr das emotionale Feuerwerk des ersten Verliebtseins, sie ist auf einer höheren Ebene angekommen: verlässlich, befriedigend und stabil.„



 „7 Anzeichen: Daran erkennst du toxische Menschen

  • Veröffentlicht: 12.05.2022
  • 14:29 Uhr

Toxische Beziehungen, toxische Freundschaften, auch toxische Arbeitskolleg:innen, die einen täglich runterziehen! Ob im Privatleben oder im Job: Wir können toxischen Menschen überall und jederzeit begegnen. Und leider erkennen wir es meistens viel zu spät – nämlich erst dann, wenn wir schon unter diesen Personen leiden. Doch es gibt ein paar Tricks, wie wir toxische Menschen viel schneller durchschauen und enttarnen können. Hier erfährst du alles darüber.

Was bedeutet toxisch? 

Aber zuerst klären wir die Frage: Was genau sind toxische Menschen überhaupt? Mittlerweile nutzen viele diesen Begriff, ohne zu wissen, was er genau bedeutet. Toxisch bedeutet giftig und soll im Zusammenhang mit Menschen eine giftige, negative und energieraubende Beziehung beschreiben.

Eine Freundschaft oder eine Partnerschaft ist nicht toxisch, wenn wir uns mal streiten oder genervt von der anderen Person sind. Denn bei toxischen Menschen geht es nicht um eine "schlechte Phase" oder einen "Ausrutscher". Viel mehr ist es ein Dauerzustand, an dem wir leiden. Denn toxische Menschen...

  • ...rauben ihren Mitmenschen Kraft.
  • ...machen andere klein und schmälern das Selbstwertgefühl.
  • ...erschaffen unnötig Dramen und Probleme.
  • ...geben fast immer ihren Mitmenschen die Schuld.
  • ...manipulieren andere zu ihrem Gunsten.
  • ...fordern viel, geben aber selbst nichts.

Wieso sie das alles tun? Toxische Menschen fühlen keine Empathie für andere und denken eigentlich nur an sich selbst. Ihnen geht es nur um ihr eigenes Wohl. Sie können sehr gut Interesse vorspielen und sind am Anfang ziemlich bemüht, mitfühlend zu wirken. Doch im Grunde genommen (auch wenn es hart klingt) interessieren sie die Gefühle und die Meinung der anderen überhaupt nicht. 

Toxische Menschen sind nicht selten sogar Narzissten, die ihre/n Partner:in, Freunden oder Angehörigen das Leben schwer machen. (…)“

https://www.prosieben.de/serien/taff/news/7-anzeichen-daran-erkennst-du-toxische-menschen-58183

TBMB  29.06.24  22:28

„Geh raus aus meinem Leben. Du hast mich kaputt gemacht.“
Das hat Mohammad gerade zu mir am Telefon gesagt und dann aufgelegt.
Er ist am Bahnhof mit mir am Telefon ausgerastet. Vor allen Leuten dort. Er hat sich selbst überhaupt nicht im Griff. Er wird aggressiv. Er hat Panikattacken und extreme psychosomatische Anfälle.
Ich brauche jemanden, der für mich da ist. Der Geduld für mich hat. Mich bedingungslos liebt. Mich auffängt. Mich unterstützt. Immer zu mir hält. Jemand, der mich aushalten kann. Jemand, der zu mir hält.
Ich weiß nicht, ob ich so jemanden jemals finden werde..
Solche anstrengenden Beziehungen, oder auch allgemein solche Kontakte, laugen mich aus und nehmen mir all meine Kraft..
Ich kann das alles nicht mehr..
Und ich muss mich nicht so behandeln lassen.. Von niemandem. Dann bin ich lieber allein, als die ganze Zeit immer verletzt zu werden und selber kaputt zu gehen.. Trotzdem macht es mich so traurig, immer wieder Menschen an mich heran zu lassen, mich auf etwas einzulassen und sie dann am Ende zu verlieren.. Beziehungen jeglicher Art sind für mich so anstrengend..

Freitag, 28. Juni 2024

TBMB  29.06.24  05:33

Ich habe keine Kraft mehr.. Diese Beziehung laugt mich aus, macht mich kaputt, nimmt mir meine letzte Kraft, fordert alles an Energie von mir. Ich will es, aber halte es nicht aus. ertrage es nicht. Das Miteinander fällt mir so schwer. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht gemacht dafür eine Beziehung einzugehen. Niemand hält es mit mir aus, niemand bleibt bei mir. Ich halte es auch nicht lange aus mit jemandem. Ich ertrage vieles nicht. Und ich habe einfach keine Kraft mehr weiter zu kämpfen und dabei selbst immer mehr kaputt zu gehen.. Vielleicht sollte ich einfach für immer alleine bleiben. Mit mir selbst halte ich es allerdings auch nicht wirklich aus.. Ich hasse dieses Leben..

Sonntag, 23. Juni 2024

TBMB  24.06.24  02:56

Mohammad kommt heute das erste Mal zu mir nach Hause. Ich bin total aufgeregt. Bin seit einer Woche schon dabei meine Wohnung aufzuräumen und sauber zu machen. Ich habe Angst, dass er es schlimm findet, wie es bei mir aussieht. Überall Chaos und Unordnung. Und vor allem der ganze Kram, den ich über all die Jahre angesammelt habe in meiner Wohnung.. Das ist ja schon messihaft.. Und so viele Sachen in meiner Wohnung sind alt und kaputt. Zum Beispiel die Klospülung, hab nur eine Badewanne wo man sitzen muss, meine alte Gasheizung die nur im Wohnzimmer heizt, mein quietschendes Bett etc. Ich glaube irgendwie habe ich auch Angst jemanden so nah an mich ran zu lassen, indem die Person in meine Wohnung kommt und sieht wie ich lebe. Dort kann ich nichts verstellen oder mich rausreden.. Ich habe die letzten Jahre niemanden in meine Wohnung reingelassene, außer meine Eltern und ein paar Mal Nils und Ashraf. Das ist mein Rückzugsort nur für mich. Aber ich kann nicht länger sagen, dass er nicht zu mir nach Hause kommen kann. Dann müsste ich ihm ja Gründe nennen warum nicht.. Und das will und kann ich nicht. Also habe ich ihn jetzt zu mir eingeladen, nachdem ich meine Wohnung halbwegs aufgeräumt habe.. In allen Ecken habe ich aber meine ganzen Sachen gequetscht. Ich bin so aufgeregt, er kommt jetzt.. Ich hoffe er findet es ok bei mir. Und ich hoffe es ändert nichts zwischen uns..

Samstag, 22. Juni 2024

„Jüngerer Mann liebt ältere Frau


Die Alte und der Gigolo - Isabella (53) und Chris (38) aus Radolfzell am Bodensee bekommen aufgrund ihres Altersunterschieds immer wieder provozierende Sprüche zu hören. Schon die Hochzeit der beiden wurde von Teilen der Familie boykottiert. Die Ablehnung hat sie aber in ihren 14 Ehejahren nur noch enger zusammenrücken lassen. Isabella brachte drei Kinder mit in die Beziehung, die der junge Chris als seine eigenen annahm. Darüber hinaus haben sie gemeinsam ein Pflegekind von den Philippinen bei sich aufgenommen. Heute leiten sie gemeinsam ein Abschleppunternehmen und eine Werkstatt. Das erfordert Einsatzbereitschaft rund um die Uhr. Eine Aufgabe, die der älteste Sohn Leon demnächst übernehmen möchte. Überhaupt ist das Paar ständig mit großen Aufgaben konfrontiert. Als Chris vor einiger Zeit einen Genickbruch erlitt, stand ihr Lebenswerk auf der Kippe. Der zur Entspannung geplante Hauskauf im Thüringer Wald entpuppt sich als eine weitere Großbaustelle in ihrem Leben.“

https://www.ardmediathek.de/video/alles-liebe/juengerer-mann-liebt-aeltere-frau/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIwNTYzNTQ?

Freitag, 21. Juni 2024

Getrennte Schlafzimmer sind das Glücksrezept unserer Ehe


- Inhalt aus dem BUNTE-Magazin -


21.06.2024, 11:50 Uhr

Katerina Jacob & Jochen Neumann: Seit 25 Jahren sind die Schauspielerin und ihr Mann glücklich. Jetzt verraten sie ihr Glücksrezept – und das liegt im Schlafzimmer.


Von STEPHANIE HECKL


BUNTE traf das Paar in seiner zweiten Wahlheimat Vancouver und hat einen spannenden Einblick in Alltag und Ehe erhalten.

Es war ihre Liebe zum kanadischen Vancouver, die Schauspielerin Katerina Jacob (65)
und ihren Ehemann Jochen Neumann (80) zusammenbrachte. 25 Jahre ist dies her, seitdem
führen sie ein Leben auf zwei Kontinenten, pendeln zwischen Vancouver und München. "Zu Hause ist hier, Heimat ist in Deutschland", erklärt Jacob, als BUNTE das Paar in Kanada besucht. "Ich lebe wie ein Kanadier. Im Herzen bin ich Bayer", sagt Jochen Neumann. Im Interview, das in
ihrem lichtdurchfluteten Wohnzimmer mit Blick auf einen der umtriebigen Häfen der Stadt stattfindet, erlebt BUNTE ein harmonisches Paar, bestens eingespielt und noch immer sehr verliebt. Nach dieser langen Zeit wahrlich eine Leistung. Das Geheimnis ihres Glücks haben sie nun exklusiv verraten.


Katerina Jacob: "Ich wollte immer nach Kanada, das war mein großes Ziel"

Wie haben Sie sich kennengelernt? 

Katerina Jacob: Ich wollte immer nach Kanada, das war mein großes Ziel. Ottfried Fischer, der
hier damals schon eine Immobilie hatte, hat immer gesagt, komm doch mal vorbei. Also habe ich meine Tochter eingepackt und bin hergekommen – und fand es toll. Dann habe ich sofort ein Haus gebaut. Und darüber habe ich ihn kennengelernt. 

Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Date? 

Jochen Neumann: So richtig gab es das nicht. Es war übergangslos. Sie war hier, um sich was anzuschauen, abends saßen wir oft zusammen und haben geredet.

KJ: Und er war ja noch verheiratet, insofern war das für mich eigentlich nichts.

JN: Die Ehe war schon am Ende. Ich hatte mit meiner damaligen Frau vereinbart, dass ich mir eine einjährige Auszeit nehme. Es war durchgesprochen, aber noch nicht manifestiert. Sonst hätte es auch gar nicht geklappt, ich hätte gesagt, das bringt nichts.

KJ: Wir kannten uns schon über eineinhalb Jahre, ehe es voll zum Tragen kam.

JN: Ich wollte eigentlich auch nie wieder heiraten. 

Und trotzdem heirateten Sie 2011.

KJ: Nach acht Jahren habe ich gesagt, los jetzt. In Deutschland ist es schwierig: Ihm passiert etwas und ich kann nicht in die Klinik, weil wir nicht verheiratet sind.

Wie verbringen Sie Jahrestage?

JN: Die vergessen wir meistens, die Kinder oder Freunde erinnern uns. 

Katerina Jacob verrät Glücksrezept für 25 Jahre Ehe mit Jochen Neumann – getrennte Schlafzimmer

Sie sind seit 25 Jahren glücklich. Was ist Ihr Geheimnis?

KJ: Respekt, Vertrauen, Kommunikation.

JN: Klar, wir haben auch Auseinandersetzungen. Ohne würde ja etwas nicht stimmen.

KJ: Bei uns gibt es immer was zu erzählen oder zu besprechen und ich glaube, das ist ganz wichtig. Derselbe Freundeskreis, dass man sich versteht und dem anderen Freiheiten lässt. Ich hab überhaupt nichts dagegen, wenn er drei Monate nach Gran Canaria geht, wenn er das braucht. Ich bin manchmal auch ganz froh, wenn er weg ist. Man muss auch mal wieder sein eigenes Ding machen können. Besonders wichtig finde ich getrennte Schlafzimmer.

JN: Ich weiß nicht, wieso sich manche Paare zwingen oder kasteien, um zusammen zu schlafen. Es ist besser so. Das tut Liebe und Zuneigung keinen Abbruch.

KJ: Ich schlafe länger und gehe später ins Bett, weil ich lange lese. Das stört ihn, dann braucht er eine Schlafmaske. Jochen schläft sehr dunkel, ich relativ hell. Es geht nicht. Also haben wir unsere eigenen Bereiche, ein eigenes Wohnzimmer, ein eigenes Schlafzimmer. Es ist fast wie zwei getrennte Wohnungen. Das ist natürlich ein Privileg, den Platz muss man haben. Ich habe mein Zimmerchen mit meinem Fernseher. Wenn wir verreisen, wird es jedoch echt teuer. Wir buchen dann zwei Zimmer, schon immer. 


Katerina Jacob: "Man freut sich wieder aufeinander"

Also verabreden Sie sich?

KJ: Nein, wir sehen uns ja den ganzen Tag. Wir haben immer morgens unsere ein, zwei Kommunikationsstunden. In denen besprechen wir alles, wie der Tag aussieht, was wir machen, Urlaube und Business, wann mache ich wieder ein Dinner, wen wollen wir treffen. Wir gehen sehr oft mit den Hunden spazieren. Dann hat man sich auch genug gesehen. Und wenn man noch mehr voneinander will, ergibt sich das. So können wir uns nicht auf den Keks gehen.

Wie lange machen Sie das schon so?

KJ: Seitdem wir uns kennen.

JN: Ein Urlaub würde nicht funktionieren, wenn wir keine getrennten Schlafzimmer hätten. Sonst würde sich jeder zurücknehmen, sodass es kein Urlaub wäre.

Sie haben demnach auch kein Problem damit, sich Wochen oder sogar Monate nicht zu sehen.

KJ: Gar nicht. Wir telefonieren dann ständig. Man freut sich wieder aufeinander. Es ist ja ein Grundvertrauen da. Ohne geht es bei meinem Beruf auch nicht, wenn ich mehrere Monate auf Dreh bin.

JN: Ich hätte nie eine Frau haben können, die eine Glucke ist, Katerina genauso wenig. Da würde mir die Luft zum Atmen fehlen.


Jochen Neumann: "Ich bin restlos in Katerina verliebt, mich stört nichts"

Haben Sie kleine Gesten der Liebe?

KJ: Er bringt oft Blumen mit, kauft mir schöne Sachen, ist sehr großzügig. Morgens bringt er mir Kaffee ans Bett, wenn ich das möchte, und auch unaufgefordert den Müll runter. Und ich bekomme immer meinen Morgen- und meinen Abendkuss.

Was stört Sie am anderen?

KJ: Er macht mich wahnsinnig mit seinen Kabeln. Wir sind der kabelreichste Haushalt, den es gibt. Schubladen voll! Und er kauft immer zu viel. Ich sage, bring eine Milch mit – er kommt mit sechs. Und er organisiert immer alles durch.

JN: Ich bin restlos in sie verliebt. Mich stört nichts.

KJ: Ach komm, hör auf! Ich bin hysterisch und heißblütig.

Wo sehen Sie Ihren Lebensabend?

KJ: Schwierig. Das wissen wir noch nicht. Vielleicht in Frankreich oder auf den Bahamas. Wir sind Kosmopoliten.

JN: Die Entscheidung hängt mit zunehmendem Alter natürlich auch damit zusammen, wo man medizinisch besser aufgehoben ist. Die Ärzte hier sind besser oder mindestens gleich gut wie in
Deutschland, dafür ist das Gesundheitssystem hier schwieriger. In Deutschland kennen wir natürlich mehr Leute und haben dort eine Privatversicherung.

Wo fühlen Sie sich mehr eingebunden? Der Großteil Ihrer Familie lebt hier.

JN: Katerina ist mehr Familienmensch als ich. Ich hatte immer schon eine gesunde
Distanz zu meinen Kindern.

KJ: Wir treffen uns auf der ganzen Welt, New York, Antigua, Hawaii, oder machen Städtereisen. Die Kinder haben ihr eigenes Leben. Ich möchte mich da nicht so einmischen.

Wie erging es Ihnen mit Katerinas Krebserkrankung?

JN: Für mich war klar: Ich stelle mein Leben hinten an, ich habe alles umgestellt.

KJ: Ich habe inzwischen eine grandiose Onkologin gefunden. Wenn noch mal etwas käme, weiß ich, wo ich hingehen würde. Ich würde keine Chemo mehr machen, eher eine Immuntherapie. Aber aktuell geht es mir sehr gut.

Merkt man den Altersunterschied bei Ihnen?

KJ: Er ist sehr viel jünger als 80. Und ich bin gefühlt älter als 66. Wir haben uns angeglichen.

Hätte das mit Ihnen früher auch schon funktioniert?

Beide: Nein, wäre überhaupt nicht mein Typ gewesen!

JN: Ich wäre viel zu eingeengt gewesen.

KJ: Ich war viel zu selbstständig für ihn damals. Er hat jemand gebraucht, der ständig mit auf Reisen kommen kann. Ich hatte meine eigene Karriere.“


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