Samstag, 24. Dezember 2016

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Sonntag, 30. Oktober 2016

http://www.vice.com/de/read/mein-ex-freund-der-vergewaltiger-333?utm_source=vicefbde&utm_medium=link&utm_campaign=eg
„Zwar ändern sich die Dinge heute in allen Gesellschaftsschichten, doch die Menschen glauben immer noch, ein Mann, der viele Sexualpartner gehabt hat, sei wertvoller als eine Frau, die viele Partner hatte."

Ist das wirklich noch die Welt, in der wir leben? Ja. Und es ist sogar noch schlimmer. Wenn du mit niemandem Sex hast, bist du frigide, wenn du nur deinen Freund vögelst, bist du langweilig und wenn du mit verschiedenen Leuten schläfst, dann giltst du immer noch als Hure."

Mina sagt, sie habe „nur mit acht Typen geschlafen", doch sie schäme sich dafür. „Ich will Spaß haben, ich will frei sein", sagt sie, „aber das ist schwierig." Émilie will genau wie ich lieber nicht zählen. „Du kannst 20 hinschreiben, wenn du willst", lacht sie. Sie sagt, sie habe Angst, in ihrem Freundeskreis verurteilt zu werden, doch ich werde den Eindruck nicht los, dass an der Sache noch mehr dran ist. „Ernsthaft, wenn ich zählen würde, wären es einfach zu viele", sagt sie. „Es macht mir Angst. Es klingt vielleicht blöd, aber ich habe mir immer vorgestellt, dass ich nach meinem Studium den Rest meines Lebens mit genau einem Mann verbringen würde. Und wenn ich mir denke, dass ich vielleicht schon mit 40 Typen Sex hatte, dann macht mich das traurig, auch wenn ich die meisten dieser Erlebnisse gut fand."

Was traurig ist, ist die Tatsache, dass sie sich selbst so verurteilen muss—dass sie jede sexuelle Erfahrung als eine weitere Schramme an ihrer Unschuld sieht, einen weiteren Schritt weg von den utopischen Märchenprinzfantasien, mit denen sie als Kind gefüttert wurde.

Louise hingegen hat nicht im Geringsten ein Problem damit, mir zu sagen, mit wie vielen Leuten sie geschlafen hat. „Um die 20", sagt sie beiläufig. Sie ist 27, hat gerade eine Langzeitbeziehung hinter sich und wir sind uns beide einig, dass sie sich nun ihrer „YOLO-Phase" befindet. Doch sie hat festgestellt, dass nicht alle ihr neues sexuelles Erwachen begrüßen: „Ich habe festgestellt, dass meine Freunde es nicht ertragen zu hören, dass eine Frau darüber redet, wie glücklich sie ist und wie viel Spaß sie daran hat, mit lauter verschiedenen Typen auszugehen. Ich habe meinen Freunden früher alles erzählt, und jetzt fragen sie ständig: ‚Und wann suchst du dir einen Freund?' oder ‚Solltest du nicht besser auf deinen Ruf aufpassen?'"

Ich schätze, das ist das Problem mit Sex. Er lässt sich nie aus seinem Kontext lösen und sobald man jemanden von seinem Sexleben erzählt, denken sie nur noch an ihr eigenes—ihre eigenen Unsicherheiten und Zweifel.

Gibt es einen Ort, an dem Frauen übers Ficken reden können, ohne verurteilt zu werden? Vielleicht in einer gynäkologischen Praxis? Ich erwähnte diese Überlegung Émilie gegenüber. Sie lachte. „Als ich 17 war, fragte mich meine Gynäkologin, wie viele Partner ich gehabt hätte. Ich sagte ‚Vier'. Sie sagte: ‚Wie kannst du erwarten, dass dich Andere respektieren, wenn du dich nicht einmal selbst respektierst?'"

Meine Gynäkologin ist das genaue Gegenteil. Sie ist nach einer Blume benannt und hat ein freundliches, mütterliches Gesicht. Ich vertraue ihr. Aber ich habe trotzdem über die Zahl meiner Partner gelogen, als ich mir damals die Pille verschreiben ließ. „Es ist schade", sagte sie, als ich ihr dies gestand. „Leute, die schon früh sexuell aktiv sind oder die zahlreiche Partner haben, sind gefährdeter für eine HPV-Infektion, worüber wir sie informieren könnten, wenn wir es wüssten", erklärte sie und wirkte dabei traurig. „Unsere Patientinnen sollten uns alles sagen können, ohne zu befürchten, dass wir sie verurteilen."

Fast bekam ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie angelogen hatte. Ich sagte ihr, es sei kompliziert und ich hätte mich schon immer hin- und hergerissen gefühlt zwischen meinem Freiheitsdrang und den gesellschaftlichen Vorstellungen dessen, was sich gehört—man muss bestimmt und selbstbewusst sein, aber bloß nicht zu sehr. „Tja," sagte sie. „Ich urteile nicht gern ..." (Ich wappnete mich schon für den nächsten Satz, denn wenn jemand das sagt, dann urteilt die Person meiner Erfahrung nach gleich über jemanden). „Ich urteile nicht gern, aber ich habe schon viele junge Frauen wie dich gesehen. Mit 27, 28 wollen sie frei sein und feiern, aber dann kommen sie mit 35, um sich künstlich befruchten zu lassen, und weinen darüber, dass sie nicht schon früher aufgewacht sind und sich um ein ernsthaftes Leben bemüht haben. Das Leben geht schnell vorbei." Ich zog mich wieder an, holte mir meine Versichertenkarte und verließ die Praxis sofort.

Doch das beantwortet immer noch nicht die grundlegende Frage: Warum lügen wir bezüglich der Anzahl unserer Sexpartner? Ich beschloss, auch ein paar Männer zu fragen.

Antoine ist 29 und arbeitet als Creative Director. Ich lernte ihn bei einer Party mit einem Glas warmem Rosé in der Hand kennen. Als er erfuhr, dass ich diesen Artikel schrieb, meldete er sich bei mir. „Ich sage dir, was ich denke", verkündete er. Er möge es, wenn Frauen „zuerst nicht leicht rumzukriegen sind. Ich mag es zu wissen, dass das Mädchen mir etwas Besonderes gibt, wenn sie dem Sex mit mir einwilligt—das verleiht mir mehr Wert. Wenn sie schon mit der ganzen Stadt geschlafen hat, fühle ich mich dumm. Mit ihr zu schlafen, gibt mir kein gutes Gefühl, wenn sie ihre Beine für jeden breitmacht. Ich bin nicht stolz drauf, aber so ist das."

Leider gibt es viele Antoines. Valentine hatte durch gemeinsame Freunde auch so einen kennengelernt. Sie war in ihn verschossen, doch als sie eines Nachts zusammen etwas tranken, erzählte sie von ihrem Sexleben. Er verlor sofort das Interesse an ihr und sagte ihrem Kumpel, er wisse nicht, „ob sie ein Mädchen ist, das es ernst meint, oder das nur auf Partys Schwänze lutschen will." Als ginge das außerdem nicht beides gleichzeitig.

Natürlich sind nicht alle Männer so. Und die meisten von ihnen müssen mit ihren eigenen Selbstzweifeln klarkommen, während die Gesellschaft auch ihnen Verhaltensweisen vorgibt. Mathilda ist gerade mit ihrem Freund zusammengezogen. Sie lieben einander, doch das Thema, mit wie vielen Leuten sie schon Sex hatten, kommt immer wieder auf. „Selbst Typen, die dir anfangs sagen, sie würden sexuell befreite Frauen mögen, machen dir am Ende Vorwürfe", seufzt sie.

Sie weigert sich, ihrem Freund eine Zahl zu nennen. „Er ist überzeugt, dass meine Vagina beschädigt ist, weil ich mit zu vielen Typen Sex hatte. Er hat diese dumme Überzeugung, die er nicht loswird, dass die Vagina einer Frau mit jedem Mann, mit dem sie Sex hat, größer wird", sagt sie. „Mein Freund ist kein Arschloch. Er hasst es, dass er so denkt, aber irgendwie ist es stärker als er."

Bei Anderen kommt die Angst daher, dass sie sich Gedanken machen, ob sie eine sexuell erfahrene Frau befriedigen können. Benoît, ein Barkeeper, gibt zu, dass er sich selbst ganz schön viel Druck macht. „Beim ersten Mal bin ich immer gestresst", sagt er. „‚Was, wenn ich keinen hochkriege? Was, wenn ich ihr kein Vergnügen bereiten kann? Was, wenn ich eigentlich schlecht im Vögeln bin?' Das sind Fragen, die mir immer durch den Kopf gehen. Es ist noch schlimmer, wenn es so wirkt, als hätte das Mädchen grundsätzlich viel Spaß an Sex. Es ist sehr aufregend und gleichzeitig macht es einem auch große Angst."

Seine Lösung? „Ich wurde zu einem Experten darin, Frauen oral zu befriedigen. Ehrlich, ich bin wirklich gewissenhaft", sagt er. „Ich bleibe so lange dort, wie ich gebraucht werde. Ich frage Mädchen, was ihnen gefällt, ich bestehe darauf, dass sie mich führen. Sobald ich mir sicher bin, dass sie auch wirklich Spaß haben, ist der Druck weg. Wenn sie erst anfängt, sich zu winden und zu stöhnen, dann sind mir die anderen Männer egal. Sie hat es vielleicht am Tag zuvor mit einem echt heißen Kerl getan, aber in dem Moment fühle ich mich wie der König der Welt."

Dieser Typ hat's verstanden.


http://www.vice.com/de/read/warum-luegen-frauen-ueber-die-anzahl-ihrer-sexpartner-013?utm_source=vicefbde&utm_medium=bild

Mittwoch, 19. Oktober 2016

"Es ist irgendwie total unnatürlich, so viele Informationen so schnell herauszufinden. Muss man echt ganze 72 Wochen in seiner Timeline zurückgehen, um zu sehen, dass er mal den Toaster-Filter benutzt hat? Und ist das auch schon Grund genug, ihn zu ghosten? Würde das im echten Leben passieren, würdet ihr genauso reagieren? Wahrscheinlich nicht. Und genau da liegt das Problem. Die Welt des Online-Datings ist schnelllebig, launisch und extrem oberflächlich. Die Aufregung und Eile, mit der wir Leute kennen lernen, spiegeln das Tempo wieder, in dem wir dann auch wieder weiter ziehen. Und in dem Wirrwarr aus Pheromonen und Dick-Pics vergessen wir schnell die Nettigkeiten und grundlegenden Benimmregeln, die eigentlich dazugehören, wenn man jemanden offline trifft. Es fühlt sich oft wie eine seltsame, extrem sexualisierte Version von Die Sims an, in der man kurz in die Vorstellung einer Person verliebt ist und dann schnell eine neue Person erschafft, um dann einen Augenblick lang von ihr besessen zu sein."

Freitag, 23. September 2016

"Ich glaube, dass aus jeder Begegnung eine ernsthafte Beziehung entstehen kann, wenn sich die beiden richtigen Menschen treffen. Das kann im Supermarkt passieren, auf Single-Plattformen im Internet oder eben auch in einer TV-Sendung – ich denke, man darf das alles nicht so verbissen sehen. Einen „richtigen“ Weg gibt es doch in der Liebe nicht."

http://m.goettinger-tageblatt.de/Goettingen/Uebersicht/Queensberry-Saengerin-Leo-Bartsch-bei-RTL-Kuppelschau-Adam-such-Eva

Freitag, 9. September 2016

Warum manche Frauen beim Sex einfach nichts spüren


Oft ist es einfach nur eine Sache der Einstellung und des Trainings, zum Höhepunkt zu kommen—sagen Experten. Wir sind der Frage nach der fehlenden Lust auf den Grund gegangen.


"Wer das Internet so oft nach Sexsachen durchstöbert wie ich, stößt auf unzählige Aussagen von Frauen, die sagen, dass sie beim Sex „überhaupt nichts spüren". Für manche von ihnen ist Sex mit einem Partner zu haben zugegebenermaßen noch Neuland, aber einige von ihnen hatten auch schon Sex, als Frasiernoch im Fernsehen lief. Viele von ihnen haben auch schon versucht zu masturbieren, haben aber trotzdem nichts gespürt."

„Selbst wenn ich erregt bin, spüre ich dabei keine Lust oder ähnliches—auch beim Masturbieren nicht", sagt ein Mädchen auf der Aufklärungswebsite Scarleteen.

„Wurden wir nur dazu gemacht, Männer zu befriedigen oder so, weil ich ziemlich sicher bin, dass 99,99 Prozent der Typen auf ihre Kosten kommen?", fragt eine Frau auf Yahoo! Answers.


"Frauen müssen sich sicher fühlen, um irgendeine Form der sexuellen Lust zu verspüren—das ist der Schlüssel"

„Masturbation ist der beste Weg, um sich mit seinen eigenen grundlegenden sexuellen Wünschen und Fantasien zu beschäftigen", sagt Morse. „So erinnern sie sich daran, wie es sich ohne den Druck eines Partners anfühlen kann. Man nimmt quasi seine Trainingsroutine wieder auf."

"Es braucht Zeit, um herauszufinden, was sich gut anfühlt und was nicht. Diese Erfahrung wird dich wahrscheinlich auch mit deiner Klitoris bekannt machen—dem einzigen Organ des menschlichen Körpers, das einzig und allein dazu da ist, Lust zu bereiten. Bei manchen Frauen ist sie allerdings so empfindlich, dass die direkte Stimulation schmerzhaft sein kann. Ein weiteres Problem sieht Nelson darin, dass Frauen sich zu sehr auf diese eine Lustquelle konzentrieren würden. „Die meisten bewegen sich äußerst zielstrebig auf die Genitalien zu und vergessen dabei, den Rest des Körpers miteinzubeziehen", sagt sie. „Es ist ein Marathon und kein Sprint." Wie ganzheitlich sexuelle Erfahrungen sich auf den kompletten Körper ausweiten lassen, beweist auch eine Studie aus dem Jahr 1994, nach der sich die sexuelle Erfahrung durch tiefe Atemzüge und stärkere Bewegungen während dem Sex steigern lässt."

"Es geht dabei aber natürlich nicht nur um den Körper. „Ein Orgasmus beginnt im Kopf, nicht in den Fingern", sagt Nelson. Deine Klitoris ist also wie ein NPC (ein nicht spielbarer Charakter) in einem Videospiel. Sie wird nur etwas tun, wenn es das Spiel so vorgesehen hat. Du kannst den NPC den ganzen Tag lang anklicken, aber wenn die Quest noch nicht angefangen hat, wird auch nichts passieren."

"Beim Sex kommt es immer auf das Drumherum an. Es könnte auch sein, dass du einige der körperlichen Aspekte von Lust einfach nicht als angenehm empfindest. Eine Studie über Pornografie aus dem Jahr 1994 hat gezeigt, dass eine sexuelle körperliche Reaktion nicht immer als Lust wahrgenommen wird. Hierfür bekamen die Teilnehmer der Studie einen vaginalen Photoplethysmographen—ein Gerät, das in die Vagina eingeführt wird und misst, wie stark sie durchblutet wird. Anschließend wurden den Probanden Pornos gezeigt, die von Männern wie auch von Frauen gemacht wurden. Frauen wurden durch beide Formen von Pornografie gleichermaßen erregt, gaben aber an, dass sie von den von Frauen gemachten Schmutzfilmchen stärker angetörnt wurden. Die Studie stellte auch fest, dass „die Filme, die von Männern gemacht wurden, bei Frauen eher ein Gefühl von Scham, Schuld und Abneigung hervorriefen", selbst wenn sie dieselben Zeichen von sexueller Erregung zeigten.

"Angst ist der absolute Lustkiller für Frauen", sagt Morse. „Wenn wir gestresst oder ängstlich sind oder unsere Aufmerksamkeitsspanne auf die einer Stechmücke gesunken ist, dann ist Sex das Letzte, woran wir denken." Nelson betont auch, wie wichtig es ist, für eine stressfreie Erfahrung beim Masturbieren zu sorgen. „Hast du es eilig? Hast du Angst, dass jemand reinkommen und dich beim Masturbieren erwischen könnte? Schämst du dich?"

Es kann aber auch sein, dass Frauen, die in der Vergangenheit Probleme hatten, zum Höhepunkt zu kommen, Leistungsängste haben oder sich dabei so unter Druck setzen, dass sie Angst bekommen. Außerdem bekommen manche Frauen auch einfach keinen Orgasmus und das ist vollkommen OK. Es gibt viele schöne Seiten am Sex—auch ohne das große Finale."


https://broadly.vice.com/de/article/warum-manche-frauen-beim-sex-einfach-nichts-spueren?utm_source=vicefbde&utm_medium=link
http://www.vice.com/de/read/ja-man-kann-mit-kondomen-besseren-sex-haben-als-ohne?utm_source=vicefbde&utm_medium=link

Donnerstag, 1. September 2016

Wir haben deutsche Rapper gefragt, was sie unter Männlichkeit verstehen



Die Deutschrapszene ist nicht nur klar männerdefiniert, sie hat auch ganz spezielle Vorstellungen davon, was es eigentlich bedeutet, ein Mann zu sein—zumindest in ihren Texten. Wir haben Rapper_innen zum Realitätscheck gebeten.

Glaubt man einem Großteil der hiesigen machodominierten Rapszene, wird Männlichkeit im Rap wie folgt definiert: Er hat das Geld, die Muskeln und den Penis und bestimmt folglich wo es langgeht. Die Frau hingegen fungiert als kopulierwillige Konkubine, die immer gut auszusehen und die Beine zu spreizen hat—selbstverständlich nur für ihn. Dass Frauen mitnichten dem Stereotyp der heiligen Hure entsprechen müssen, sondern genau so selbstbestimmt und –bewusst durchs Leben gehen können und sollen: geschenkt.

Andererseits haben, gerade in den letzten Jahren, auch einige Rapper_innen mit ihrer Musik bewiesen, dass oben genannte Rollenbilder der Vergangenheit angehören. Kitty Kat adaptierte bereits vor Jahren die bis dahin rein männliche „Lutsch mein' Schwanz"-Rhetorik, SXTN kündigten dieses Jahr an, Mütter „auch ohne Schwanz" zu ficken und auch bei den Kollegen mit Penis scheint es nicht mehr ganz so en vogue zu sein, hinter jeder reflektierteren Aussage ein panisches „no homo!" folgen zu lassen.

Die große Frage bleibt: Was sind denn nun männliche Eigenschaften? Wir haben nachgefragt, viele Absagen bekommen, aber am Ende doch mit ein paar Rappern—und Rapperinnen—über ihre Definition von Männlichkeit gesprochen.

[Anmerkung der Redaktion: Weil wir kurzfristig doch kein Statement von Afrob bekommen haben, ist er zwar auf dem Bild, allerdings nicht im Artikel.]

Frauenarzt
Männlichkeit beruht meiner Meinung nach auf Selbstbewusstsein und Stärke. Männlichkeit steht für Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit gegenüber allen und jedem. Gefühle zu offenbaren sollte nicht als unmännlich, sondern als menschlich gewertet werden! Ein Mann steht für sich selber ein und bewahrt die Autorität seiner selbst in jeder Lebenslage. Er lässt sich nicht von künstlicher Moral leiten, sondern ist stets darauf bedacht, nach der Verwirklichung seiner persönlichen Ziele zu streben. Männlichkeit sollte auch immer Dominanz und Überlegenheit ausstrahlen, ohne aufbauschend oder erniedrigend zu wirken. Feingefühl und Sensibilität können genauso männlich sein wie Kampfgeist und Zielstrebigkeit!


Maeckes

Männlichkeit: Brusthaare, Muskeln, Schnurrbärte, Adamsäpfel, Supersportwägen, abgebrochene Schneidezähne, große Portionen Essen, befleckte Unterhemden, sich nie im Spiegel betrachten, vor Bekleidungsgeschäften warten, äußerst kurz Armdrücken (und gewinnen), Umzüge durchführen, Spinnen nicht eklig finden, sich Körperteile selbst einrenken, eine hässliche Schrift, für alles bezahlen, Adern, unnötige technische Bezeichnungen, Augenbrauen ungezupft lassen, irgendwann Sterben.

Nura (links) und Juju von SXTN | Foto: Grey Hutton

Megaloh
Männlichkeit bedeutet für mich Souveränität. Sich nicht durch andere Männer oder Frauen bedroht zu fühlen und jeder Persönlichkeit ihren Raum gewähren zu können, ohne Angst zu haben in Konkurrenz zu stehen. Andere scheinen lassen können und nicht im Mittelpunkt stehen müssen. Allen Menschen immer ihren freien Willen lassen (sofern dies nicht Dritten schadet) und keine körperliche Überlegenheit ausnutzen. Für Familie da zu sein und sie zu beschützen, wenn es das erfordert—notfalls mit dem eigenen Leben. In einem Streit Ruhe bewahren, zuhören und sich von Argumenten überzeugen lassen können, wenn sie Sinn machen. Die eigenen Argumente verständlich machen können, wenn sie mehr Sinn machen. Niemals aufgeben, wenn man wirklich an etwas glaubt.

SXTN
Juju: Im Endeffekt gibt es solche Attribute wie ‚männlich' und ‚weiblich' doch gar nicht mehr. Frauen sollten genau so wie Männer zu ihrem Wort stehen. Frauen sind aber vielleicht etwas emotionaler und der Mann kann dann den rationalen Part übernehmen. Das heißt: für Sicherheit sorgen, Verantwortung übernehmen und der Fels in der Brandung sein.

Nura: Gleichzeitig sollten Männer aber auch emotional sein können—du willst doch nicht mit einem Stock oder einem Baum zusammen sein. Gefühle zeigen, auch mal weinen, das ist einfach etwas menschliches und keine Frage von männlich oder weiblich.

Juju: Männer haben eben über die Jahre gelernt, ihre Gefühle zu unterdrücken, weil es immer hieß, dass man das nicht darf und es unmännlich ist. Aber langsam verstehen sie auch, dass es total lappenmäßig ist, wenn sie das alles immer hinterm Berg halten.

Nura: Es gibt genau so starke Frauen, die scheinbar männliche Eigenschaften haben. Heutzutage kann und soll man da einfach nicht mehr so genau unterscheiden.

Juju: Vielleicht kam das durch die Skinny Jeans.

Nura: Das kam durch Cro.

Juju: Ja, durch ihn und Casper—die haben uns alle gerettet!

Nura: Cro war sozusagen der David Hasselhoff des Rap, der die Mauer zum Einsturz gebracht hat.

Chefket
Ich weiß nicht was Männlichkeit wirklich bedeutet. Ich habe mich immer nur mit Frauen beschäftigt und von ihnen gelernt. Vielleicht ist das meine Männlichkeit. Außer einem Penis, höherer Körperkraft und weniger Empathiefähigkeit sehe ich da keinen Unterschied zur Frau. Manchmal frag ich mich, warum es mehr männliche Soldaten als weibliche gibt. Vielleicht, weil Männern Jahrhunderte lang eingebläut wurde, keine Gefühle zu zeigen? Bei einem Schießbefehl hilft das bestimmt ungemein. Ich weiß es aber nicht.

Chefket

Muso
Gerade im Rap wird oft ein Bild von Männlichkeit dargestellt, das kaum einer Realität entspricht, auch nicht der Realität der Verfasser. Mit Sprache schafft man Persona, baut sich eine Identität. Ich muss keiner allgemein gewünschten Männlichkeit entsprechen, will mit meinen Texten keine Feindbilder reproduzieren, denen Hörer ohne nachzudenken folgen. Männlichkeit ist ein vielschichtiges Konstrukt unserer Gesellschaft. In der Anerkennung von Diversität liegt Frieden.


MC Bomber

Männlichkeit bedeutet für mich, integer zu sein, zu dem zu stehen, was man gesagt hat. Das heißt auch, Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen und sich nicht wegzuducken, wenn es mal brenzlig wird. Damit geht auch die Eigenschaft einher, sich eigene Fehler eingestehen zu können und sich für diese gegebenenfalls zu entschuldigen! Eine weitere Tugend ist die Ehrlichkeit, denn nur, wenn diese gewährleistet ist, kann man mit ‚anderen Männern' auf Augenhöhe interagieren. Man muss sich aufeinander verlassen können. Als Letztes möchte ich noch die Loyalität als wichtige männliche Tugend nennen, denn Wendehälse oder Opportunisten sind für mich keine Männer. Männlichkeit hat nichts mit Bizeps zu tun, sondern mit Geradesein!


Shneezin (257ers)

Ein Mann zu sein bedeutet für mich, zu sagen, zu wissen, zu tun und zu machen was ich will. Heißt: Ich gebe keinen Fick und wenn mir etwas nicht passt, dann sage ich das auch. Niemandem nach dem Mund reden und sich nicht von anderen beeinflussen lassen, das ist für mich männlich. Aber ein Mann muss auch Feingefühl dafür besitzen, die Grenzen anderer zu kennen und zu respektieren und jeden so anzunehmen, wie er ist. Das haben Männer, die von sich sagen, dass sie Männer sind, nämlich meistens nicht. Damit meine ich dieses aufgeblasene Gehabe und die Hierarchien, wie man sie aus Wikingerfilmen oder auch aus dem Rap-Game kennt. Aus der Frage nach dieser seltsamen, fast schon kultischen Männlichkeit entstehen leider oft Rassismus und andere Formen der Ausgrenzung—und das hat in meinen Augen gar nichts mit Männlichkeit zu tun. Was wiederum sehr männlich ist: Auch mal die Eier zu haben, einen Pipimann in den Mund zu nehmen. Abgehn!

Kontra K
Männlichkeit kann alles sein und ich glaube, jeder hat da seine ganz eigene Definition von. Ganz grob vereinfacht heißt Männlichkeit für mich: Rausgehen, Fleisch mitbringen. Ausführlicher gesagt heißt es meiner Meinung nach, mit beiden Beinen im Leben zu stehen und für seine Familie und seine Freunde da zu sein, alles für sie zu geben und sich aufzuopfern, aber auch Fehler einzugestehen und seine Schwächen in Stärken umzuwandeln. Mut ist dabei viel wichtiger als körperliche Attribute. Selbst der kleine Mann kann mutig sein. Das merkt man immer wieder beim Boxen: Dort habe ich schon die Größten durch die Kleinen fallen sehen—und das ist überall im Leben so.




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Sex, Essen oder die einzig wahre Liebe: Warum Frauen ihren Ex zurücknehmen

"Wenn man eine Beziehung beendet, hat das in den meisten Fällen etwas Befreiendes—bis man sich daran erinnert, wie gemütlich es in seiner Wohnung war. 

Ex-Partner sind das Schlimmste—ausgenommen natürlich die, die ganz OK sind. In vielen Fällen reicht diese Mittelmäßigkeit schon aus, um wieder mit dem anderen zusammenzukommen. Das kann an der gemeinsamen Vergangenheit liegen, daran, dass man sich schon nackt gesehen hat oder daran, dass es einfacher ist, als sich jemand Neuen zu suchen. Jedenfalls führen Trennungen oft zu der Erkenntnis, dass man der Beziehung noch eine Chance geben möchte. Oder zumindest nicht alleine sein will. Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind: Ist das wirklich eine gute Idee? Wir haben Leute gefragt, ob sie das alte Feuer wieder entfachen konnten oder ob am Ende doch alles in Flammen aufgegangen ist.

Anna*

Als mein Ex und ich das erste Mal Schluss gemacht haben, habe ich mich—statt nach vorne zu schauen—total auf die Beziehung fixiert und bin schnell wieder zurück in unsere alte ungesunde Routine gerutscht. Er ist drei Monate später nach Stockholm gezogen. Vielleicht ist das der Grund, warum wir wieder zusammengekommen und auch zusammengeblieben sind, nachdem wir Schluss gemacht haben. Es ist komisch, aber die Zeit, die ich mit ihm zusammen war, war die glücklichste meines Lebens—zumindest dann, wenn er nicht da war.

Alex

Zwischen meinem letzten Jahr im Bachelor-Studium und meinem ersten Jahr im Master, bin ich mit ein paar Freunden zusammengezogen. Es war ein fantastischer Sommer: die Strände, das gemeinsame Kochen, jede Menge Eiscreme und Lagerfeuer. Ich bin immer wieder mal mit einem Typen ausgegangen, auf den ich nicht so stand, aber es schien damals sowieso alles so kurzlebig und einfach zu sein. Als es Winter wurde, hatte es meterhoch Schnee und ich war viel mit ihm allein. Er investierte viel mehr Gefühle in unsere Beziehung als ich, was mir das Gefühl gab zu ersticken, also machte ich Schluss.

Er war total am Ende und hat mich immer wieder angebettelt und zu sich in seine Wohnung eingeladen, die ziemlich gemütlich war und einen offenen Kamin hatte. Immer wenn ich zu ihm kam, brannte das Feuer und er hat immer total ausgefallene Sachen gekocht. Wir kamen wieder zusammen, aber ich war ganz schrecklich zu ihm. Jedes Mal, wenn er für mich kochte, habe ich meine Unzufriedenheit einfach in mich hineingefressen. Es war erst wirklich Schluss, als ich für den Master umgezogen bin. In diesem einen Jahr habe ich 15 Kilo zugenommen.

Janelle

Meine Mutter hatte einen Freund in der Mittelstufe. Sie waren ein paar Jahre lang zusammen, aber irgendwann machte sie mit ihm Schluss, weil sie so jung noch keine so ernste Beziehung führen wollte. Sie hörte aber nie auf, von ihm zu reden. Sie blieben in Kontakt, heirateten aber beide jemand anderen und gründeten eine Familie. Nach fast 30 Jahren Ehe ließen sich meine Eltern scheiden. Der Ex meiner Mutter war damals ebenfalls gerade dabei, sich scheiden zu lassen. Irgendwann gestand er ihr, dass er schon in sie verliebt ist, seit sie 14 waren und seitdem sind sie wieder zusammen! Das war vor fast 10 Jahren. Die beiden haben genau den gleichen Sinn für Humor und er hat das Temperament, um die Neurosen meiner Mutter auszugleichen. Wir mögen ihn alle und alle Enkelkinder nennen ihn Papa Joe.

Es war ziemlich bereichernd, diesen ‚zweiten Akt' noch einmal durchzuspielen.

Amanda

Mein Freund und ich haben ungefähr ein Jahr lang zusammengelebt und es war furchtbar. Irgendwann fand ich dann aber doch den Mut, um Schluss zu machen. Wir führten ein sehr erwachsenen Gespräch darüber, was jetzt passieren würde. Ich würde in der gemeinsamen Wohnung bleiben und mir einen Mitbewohner suchen und er würde ausziehen. Während er sich eine neue Wohnung suchte, habe ich ein paar Tage bei Freunden übernachtet. Nachdem wir drei Tage keinen Kontakt miteinander hatten, kam ich mitten in der Nacht nach Hause und wir hatten den besten Sex, den wir jemals hatten—ohne ein Wort zu reden. Am nächsten Morgen beschlossen wir, uns nicht zu trennen. Zwei Monate später verließ er mich dann aber doch. Er behielt die Wohnung, weil er sich schon um einen neuen Mitbewohner gekümmert hatte und ich nicht."

https://broadly.vice.com/de/article/sex-essen-oder-die-einzig-wahre-liebe-warum-frauen-ihren-ex-zuruecknehmen?utm_source=vicefbde&utm_medium=bild

Sonntag, 28. August 2016

"Heute allerdings war ich so verdammt geil, dass ich alle drei abgeklappert habe. Und keiner konnte. Dann schrieb ich einen Arbeitskollegen an. Auch nichts. Dann ging ich auf Tinder und bekam eine Depression. Morgen kriege ich hoffentlich etwas Stoff. Ich bin verzweifelt, merke ich. Ich will mehr, jeden Tag, sonst wird mir langweilig. Mir ist so langweilig. Ich langweile mich jeden Tag. In der Bahn, bei der Arbeit, auf dem Klo, unter der Dusche, während ich schreibe. Eigentlich auch, wenn ich Sex habe. Doch das Versprechen danach hält mich wach. Das Versprechen danach ist spannend. Die Stunde, bevor ich ficke, gefickt werde, blase, geschlagen und angespritzt werde. Die Stunde ist gut. Kurz nach dem Sex und eigentlich schon ein bisschen währenddessen falle ich in ein Loch. Post-orgasmische Depressionkönnte man es nennen, wenn ich denn mal kommen würde. Ich komme nie. Nur einmal, das war überraschend, hat es mir einer mit den Fingern gemacht und ich squirtete. Das war's. Ich habe mich damit abgefunden. Vielleicht trägt auch das zu meiner Langeweile bei. Das latente Unbefriedigtsein. Vielleicht werde ich eines Tages explodieren. Random Typ bumst mich, hat den Schock seines Lebens, weil jetzt alles rauskommt, was so lange in mir schlummerte. Die Geilheit vieler Jahre. Alle ungekommenen Orgasmen.

Bis dahin erniedrige ich mich jeden Tag, indem ich mich von den drei Protagonisten (während ich diesen Text redigiere, sind es mehr geworden) abhängig mache. Ihre Zuneigung—wenn auch nur sexuell—hält mich über Wasser. Ich suche gerade noch mehr Männer, mit denen es dumm wäre zu schlafen. Männer mit Frau, Mitarbeiter, Mitbewohner. Irgendwie habe ich es absichtlich verlernt, normale Begegnungen zu haben, und nicht gleich meine Beine zu spreizen. Seit ich Antidepressiva nehme, kann ich viel besser mit Casual Sex umgehen. Das Medikament dämmt mich in meinen Gefühlen ein (und so auch in meiner Libido), aber genau das erlaubt es mir gleichzeitig, all diesen Typen gegenüber gleichgültig zu sein und keine Kinder von ihnen zu wollen.

Mir ist so unglaublich langweilig. Und ich fühle mich so unglaublich schmutzig, doch meistens ist es mir egal. Ich denke nie länger als eine halbe Minute darüber nach, was ich gerade tue."

http://www.vice.com/de/read/ich-bin-nymphomanin-weil-mir-langweilig-ist-331?utm_source=vicefbde&utm_medium=bild&utm_campaign=eg

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Samstag, 27. August 2016

"Worin liegt deiner Meinung nach der Reiz von Bukkake?
Darüber habe ich eigentlich noch nie wirklich nachgedacht. Mir gefällt es einfach. Vielleicht hat das etwas mit Unterwerfung zu tun?"

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Freitag, 26. August 2016

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"Was findest du im Bett besonders gut und was ist für dich der ultimative Dealbreaker?
Im Bett muss man harmonieren. Wenn die Chemie nicht stimmt, ist das uninteressant. Da trägt auch keiner Schuld, wenns eben mal nicht passt. Generell glaube ich, dass man es merkt, wenn man selbst und der eigene Körper respektiert werden: Das fühlt man in jeder Berührung. Wenn jemand eine Show abzieht und man genau weiß, dass der Typ das bei jeder anderen auch macht, das ist ziemlich langweilig. Ich glaube auch, eine Balance zwischen zwei Körpern zu finden, ist wichtig."

http://www.vice.com/de/read/wenn-anilingus-nach-hinten-losgeht?utm_source=vicefbde&utm_medium=bild
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http://m.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/7454988/-bei-prostituierten-wagen-maenner--geil-zu-sein-.html
https://broadly.vice.com/de/article/wie-du-den-harten-sex-bekommst-den-du-dir-wuenschst?utm_source=vicefbde&utm_medium=bild&utm_campaign=eg

Donnerstag, 25. August 2016

Langzeitbeziehungen: Junge Paare erzählen, warum sie nicht wild rumvögeln


"Unsere Generation—oder eben das, was oft in die "Wir"-Schublade gesteckt wird—soll aus nie zufriedenen Perfektionisten bestehen, die fast seit ihrer Geburt auf Bildschirme starren. Aus Tinder-Millennials, die sich auf nichts festlegen wollen oder können. Nicht auf einen Job, nicht auf eine Zukunft und eben auch nicht auf einen Partner."

"Aber natürlich schlagen wir nicht alle drei Monate ein neues Kapitel in unserer Bettgeschichte auf. Viele bleiben lange zusammen und haben schon teilweise fast ihr halbes Leben miteinander verbracht. Vielleicht ist es Liebe, vielleicht ist es Gewohnheit. Wir haben mit vier solcher Paare über Sinn und Unsinn einer Beziehung gesprochen und sie gefragt, wieso sie nicht schon lange Schluss gemacht haben."

"aber sie haben diesen Halt nicht, den wir einander geben können. Entweder man ist frei, oder hat eine Stütze im Leben."

"Was ist gut an einer Beziehung—und was schlecht?
Marco: Man kennt sich sehr gut. Das ist ein Vor- und Nachteil. Man kennt die guten und die schlechten Seiten des Partners und kann sie zu seinem Vorteil auslegen. Und irgendwann kennt man sich eben so gut, dass man über belanglose Dinge zu streiten anfängt. Damit das nicht Alltag wird, muss man eben viel miteinander unternehmen und nicht nur zu Hause rumsitzen. Man muss sich halt Zeit nehmen füreinander, aber das ist ja kein Nachteil.

Stefanie: Für mich hat das eigentlich nur Vorteile. Meistens sind es ja Männer, die das Single-Leben vermissen. Aber dadurch, dass wir uns unseren Freiraum lassen, können wir uns beide ausleben. So kommt keiner zu kurz oder muss irgendwas am Single-Dasein vermissen."

"Was vermisst ihr am Single-Leben?
Solène: Das Gefühl von Neuverliebtheit fehlt mir manchmal. Dieses aufgeregte Kribbeln im Bauch, wenn man aufeinander trifft."


http://www.vice.com/de/read/ewige-liebe-und-der-sinn-einer-langen-beziehung-ch?utm_source=vicefbde&utm_medium=link

Mittwoch, 24. August 2016

Woran du erkennst, dass es wirklich vorbei ist


"Wer verlassen wird, leidet tief und lange und kann sich nicht vorstellen, dass das Leben irgendwann wieder schön wird. Bis es schließlich soweit ist. Doch dieser Moment kommt meist überraschend."

"Deine Gedanken kehren nicht unbewusst immer wieder zu ihm*ihr zurück. Es war wie verhext: Kaum hatte dein Kopf ein paar Minuten frei, schon tauchte er*sie automatisch vor deinem geistigen Auge auf. Rein routinemäßig. Doch irgendwann stellst du verblüfft fest, dass du tagelang nicht mehr an ihn*sie gedacht hast. Ein großer Erfolg."

"Du stalkst nicht mehr im Netz. Du ertappst dich dabei, dass du sein*ihr Instagram-/ Facebook-/ Twitterprofil schon ewig nicht mehr angeschaut hast. Du warst zu beschäftigt mit deinem eigenen Leben. Kann höchstens sein, dass du aus reiner Langeweile noch mal reinklickst. Du fühlst nichts – keine Wut, keinen Schmerz."

http://bit.ly/2bFOXJ6
https://broadly.vice.com/de/article/zwischen-luxus-und-zwangsprostitution-die-geschichte-des-vampir-zuhaelters?utm_source=vicefbde&utm_medium=bild&utm_campaign=eg
"Im Gegenzug finden wir Männer in unserer Gesellschaft sexuell besonders anziehend, wenn sie dominant, mächtig und stark sind. Risikobereitschaft ist nur ein Weg, wie Männer ihre Macht demonstrieren können und Frauen bekommen gesagt, dass sie ein solches Verhalten bewundern sollen."

https://broadly.vice.com/de/article/diese-maenner-haben-uns-ganz-genau-erklaert-was-sie-gegen-oralsex-haben?utm_source=vicefbde&utm_medium=bild&utm_campaign=eg
http://www.vice.com/de/read/wie-mein-leben-als-sugar-baby-ausser-kontrolle-geraten-ist?utm_source=vicefbde&utm_medium=link

Dienstag, 23. August 2016

Wann hören wir auf, uns für die Tinder-Liebe zu schämen?


"Auf Tinder finden wir nur Sex, aber keine wahre Liebe? Dort treiben sich nur diejenigen rum, die es im echten Leben nicht geschafft haben? Und sowieso geht es dort darum, wer von sich das heißeste Profilfoto zeigt – innere Werte zählen nicht?

Wir leben zwar im Jahr 2016 in einem aufgeschlossenen Land, doch zur Normalität gehören Beziehungen, die online begonnen haben, noch immer nicht – erst recht nicht bei Tinder.

Trotzdem gilt Online-Dating und vor allem Tinder für viele nach wie vor leider als unromantisch – zu technisch, zu oberflächlich. Ständig werden Menschen anhand ihres Aussehens verglichen, ständig sind wieder neue Dates verfügbar. Paare, die sich via App kennengelernt haben, werden nicht selten schief angesehen: Das hält doch nicht lang! Ist das nur eine Affäre? Warst du verzweifelt? Von diesen Sätzen berichten uns Tinder-Partner. Einige von ihnen berichten ganz offen über ihrer Geschichte, andere lügen.

Doch wie sollen Paare mit ihrer Scham umgehen? Paartherapeut Volker van den Boom sagt: Nicht die Wahrheit zu sagen, sei erlaubt – vor allem, wenn bei Tinder der Vorwurf käme, dass es nur um Sex geht. Bevor man sich schiefe Blicke gefallen lassen müsse, solle man die App einfach gar nicht erwähnen. Doch nur wer offen spricht, helfe Vorurteile abzubauen. Wer einen dummen Spruch höre, müsse sich den nicht gefallen lassen. 

Also posaunt sie raus, eure Liebe. Der Weg zur Selbstverständlichkeit ist nicht mehr weit. Die prüden Vorstellungen herrschen vielleicht noch bei einigen vor, die seit der Abi-Zeit mit ihrem Freund zusammen sind, oder bei Eltern, die mit der Liebe aus dem Internet nichts anfangen können. Aber selbst die finden häufig nach einer Scheidung ihre zweite Liebe im Netz.

Wir haben Tinder-Nutzer, die in einer Beziehung sind, gefragt, mit welchen Vorurteilen sie zu kämpfen haben und wie sie damit umgehen"





http://www.bento.de/gefuehle/online-dating-wann-hoeren-wir-auf-uns-dafuer-zu-schaemen-339046/