Mittwoch, 19. Oktober 2016

"Es ist irgendwie total unnatürlich, so viele Informationen so schnell herauszufinden. Muss man echt ganze 72 Wochen in seiner Timeline zurückgehen, um zu sehen, dass er mal den Toaster-Filter benutzt hat? Und ist das auch schon Grund genug, ihn zu ghosten? Würde das im echten Leben passieren, würdet ihr genauso reagieren? Wahrscheinlich nicht. Und genau da liegt das Problem. Die Welt des Online-Datings ist schnelllebig, launisch und extrem oberflächlich. Die Aufregung und Eile, mit der wir Leute kennen lernen, spiegeln das Tempo wieder, in dem wir dann auch wieder weiter ziehen. Und in dem Wirrwarr aus Pheromonen und Dick-Pics vergessen wir schnell die Nettigkeiten und grundlegenden Benimmregeln, die eigentlich dazugehören, wenn man jemanden offline trifft. Es fühlt sich oft wie eine seltsame, extrem sexualisierte Version von Die Sims an, in der man kurz in die Vorstellung einer Person verliebt ist und dann schnell eine neue Person erschafft, um dann einen Augenblick lang von ihr besessen zu sein."

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